13.5., 16:00, Lehrstuhl für nordische Geschichte, Vortrag von Torben Kjersgaard über 800 Jahre Dänemark, Eintritt frei
In Dänemark kann man ihn überall sehen. Den Dannebrog –die rote Flagge mit dem weißen Kreuz. Die Flagge hat große Bedeutung, seit sie an einem Sommertag im 13. Jahrhundert vom Himmel hinabsank und für den Sieg der Dänen im paganen Estland sorgte. Der Mythos, die kollektive Erinnerung um das Hinabfallen der Flagge ist tief in den Köpfen vieler Dänen verwurzelt. Der Dannebrog ist nicht nur ein Mythos, sondern auch Wirklichkeit. Der Staat, der König und der Adel inszeniertenden Dannebrog rasch in ihrem Sinne zu einem elitären und militärischen Symbol. Nicht zuletzt durch Kriege wurde die Flagge im 19. Jahrhundert auch zu einem Symbol der dänischen Bevölkerung.
Heutzutage wird die Flagge beim kleinsten Anlass freudig gezeigt. Sie ist rund ums Jahr sowohl in Geschäften als auch auf Märkten erhältlich,sie flattert in Gärten und zu Geburtstagen. Als Nationalsymbol kann der Dannebrog heute Einheit, Gemeinschaft und Identität signalisieren aber auch zur Ausgrenzung und als Markstein zwischen Menschen missbraucht werden. Die Flagge setzt die Gefühle stätig in Brand. Torben Kjersgaard Nielsen, Dozent für Geschichte des Mittelalters an der Universität Aalborg, hisst die Flagge und referiertüber den Mythos des Dannebrogs seit dem Tag, als der Himmel sich öffnete.