Austellungseröffnung: Reduktion – Islandfotografien von Gunther Gehler

Donnerstag, 4.5., 17:00, Stadtbibliothek, Eintritt frei

„Nur wenige Leute haben Interesse an Island, aber, die dieses haben, haben es mit Leidenschaft.“ Dies wusste der britische Schriftsteller W. H. Auden zu berichten.
Nun sind es bereits mehr als dreieinhalb Jahrzehnte, die zwischen damals und der heutigen Realität liegen, denn Island ist beileibe kein Geheimtipp mehr. Der Fotograf Gunther Gehler hat sowohl das von Auden beschriebene Island erlebt als auch den aktuellen Tourismus.
Was tausende Augen sehen, kann jeder in gängigen Reisebroschüren nachschlagen. Sucht man aber das Gefühl aus der Zeit als die Insel noch still und fast vergessen war, können die Bilder des Greifswalders eine Zeitreise ermöglichen, Momente und Orte erleben lassen, die nun nicht mehr für sich sind. Die Augenblicke zwischen den vielen Wanderern fängt Gunther Gehler ein, schafft Geradlinigkeit, beschränkt jedes Motiv auf den Kern seiner Sache, schiebt beiseite, was die Ruhe stört, und erlaubt eine Intimität, die nicht jeder zu finden in der Lage ist. Er reduziert auf das, was verloren scheint, aber sehr wohl noch zu finden ist. Und so heißt die neueste Ausstellung, die sich niemand entgehen lassen sollte, „Reduktion“ – Island,
wie es war… und tatsächlich noch immer ist.
(Text: S. Brunkhorst)

Gunther Gehler begann Anfang der 90er Jahre mit der Fotografie und legte seinen Schwerpunkt auf Relikte aus der DDR. Nach seiner Ausstellung „Es war einmal…“ 1998 fing er an auf Reisen zu Fotografieren. Zu diesem Thema folgten in den Jahren 2000 und 2003 die Ausstellungen „SehnSucht Island“ und „Island – Fjorde, Gletscher, Einsamkeit“ im Rahmen des Nordischen Klangs. Seit vier Jahren ist Gunther Gehler auf der Suche nach verlassenen Orten im In- und Ausland. 2015 stellte er in der Stadtbibliothek Greifswald seine Fotografien unter dem Titel „Brachen – Urbex – Fotografie“.

(Foto: Gunther Gehler)