Montag, 7.5., 20:00, Theater Vorpommern, Joik Nacht mit Marja Mortensson Trio und
V A S S V I K, 20/14 €, mit Festivalpass 5 €
Südsamischer Joik
Marja Mortensson, die junge Joikerin und Sängerin aus Svahken Sïjte in der norwegischen Region Hedmark, hat eine vollkommen ergreifende Stimme. Sie wurde als Kind einer Rentierzüchter-Familie geboren, und ihre Musik ist wie ihr Leben fest verwurzelt in der südsamischen Kultur. Diese Kultur ist auch häufig Thema in ihren Liedern, ebenso wie der Umgang mit der Natur, ihre Liebe zu den Rentierherden und ihr Wunsch, die südsamische Sprache zu bewahren.
In den letzten Jahren arbeitete Marja mit dem gefeierten samischen Musiker Frode Fjellheim – 2006 war er mit seinem Ensemble Transjoik Gast des Nordischen Klangs – zusammen, um traditionelle Joiks zu neuem Leben zu erwecken. Frode Fjellheim produzierte auch ihr Debutalbum Aarehgïjre, das letztes Jahr erschien. Der Titel „Junger Künstler des Jahres“, der ihr internationalen indigenen Festival Riddu Riđđu 2014 verliehen wurde, verhalf ihr zu Auftritten in Taiwan, Sibirien und im Kongo. Bei den ersten Sami Music Awards 2016 siegte sie in der Kategorie Traditioneller Joik.
Auf dem Nordischen Klang wird sie ihr Projekt Moijhtestasse (Erinnerungsgeschenke) vorstellen, das auf alten südsamischen Joiks aufbaut. Diese hat sie in einjähriger Recherche in den Archiven gesucht und gefunden. Das Joiken war in den südsamischen Gebieten fast vergessen und wurde kaum an jüngere Generationen weitergeben. In Marjas Interpretation werden die alten Joiks in unsere Gegenwart gerettet und ihnen Raum zur Weiterentwicklung gegeben. Zusammen mit den Musikern Daniel Herskedal (Tuba) und Jakop Janssønn (Percussion) bekommen die Joiks einen bewegenden Klang, der der südsamischen Musiktradition gerecht wird, und ihr Liebe, Befreiung und Erneuerung schenkt. (Foto: Frode Fjellheim)
Schon am Nachmittag kann man Marja Mortensson in einem Künstlergespräch über südsamische Kultur, Sprache und Musik erleben – um 14:00 im Konferenzsaal des Universitätshauptgebäudes bei freiem Eintritt.
Unterstützt von Greifswalds norwegischer Partnerstadt Hamar