Wyborg – Ein Kennenlernabend zur FreundschaftsStadt Greifswalds

DI 11.5., 18:00, online

Hier ermöglicht das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald den Zugang zum digitalen Hörsaal. Organisatorische Hinweise sind ebenso dort zu finden. Mit einem Klick auf “Ich habe die organisatorischen und Datenschutzhinweise gelesen und möchte an der Digital Lecture teilnehmen” erfolgt der Zugang zum digitalen Hörsaal.

Öffentlicher Abendvortrag mit Kurzfilm und Musik im Rahmen des Nordischen Klangs 2021.

Wiborg: Vom Macao der Hanse zu einem Gashafen Russlands Dr. Robert Schweitzer – Vorsitzender des Forschungsausschusses der Aue-Stiftung (Helsinki)

anschließend Kurzfilm: „Wyborgs deutsche Vergangenheit“

Musik aus Wyborg: Folklore-Ensemble Veresk

Moderation: Kerstin und Greta Gebhardt

Viborg, Vyborg, Wiborg, Viipuri oder vielleicht doch Wyborg? Schon die Schreibweisen des Namens sind so vielfältig wie die Geschichte dieser heute russischen Stadt. Seit 2018 sind Wyborg und Greifswald durch eine Städtefreundschaft miteinander verbunden . Der Abend wird sich der Geschichte und Kultur der Stadt am finnischen Meerbusen widmen. Den Anfang macht Dr. Robert Schweitzer mit einem Vortrag über die Geschichte Wiborgs.

Wiborg: Vom Macao der Hanse zu einem Gashafen Russlands Dr. Robert Schweitzer – Vorsitzender des Forschungsausschusses der Aue-Stiftung (Helsinki)

Wiborg ist uns heute als die russische Mittelstadt westlich St. Petersburg bekannt, wo die Gas-Pipeline Nordstream 1 beginnt. In der Hansezeit lag es auf der Route, über die Kaufleute Russlandhandel trieben, obwohl ihre Städte Embargos beschlossen hatten. 1293 von Schweden auf Novgoroder Gebiet gegründet, wurde die Handelsstadt 1710 von Peter dem Großen erobert und kam bis 1940/44 zum seit 1809 im Russischen Reich autonomen und 1917 unabhängigen Finnland; die Erinnerungen an Wiborg haben einen ähnlichen Symbolwert wie die an Königsberg für Deutsche. Es war die zweitgrößte Stadt Finnlands und hatte neben der überwiegend finnischen Bevölkerung viele schwedisch, deutsch und russisch sprechende Einwohner; 1812 zählte die deutsche Minderheit noch 12,5% und war kulturell und politisch führend.

Dr. Robert Schweitzer war Stv. Direktor der Stadtbibliothek Lübeck und Lehrbeauftragter für Osteuropäische Geschichte. Er forscht zur Autonomie Finnlands und anderer Nationalitäten im Russischen Reich. Bei der Aue-Stiftung (Helsinki) ist er für die Forschungsaktivitäten zuständig mit dem Spezialgebiet „Geschichte der Deutschen in Finnland“.

Nach dem Vortrag folgt eine filmische Suche nach deutschen Spuren in Wyborg.

Kurzfilm: „Wyborgs deutsche Vergangenheit“

Der Film “Wyborgs deutsche Vergangenheit” ist eines der ersten Kooperationsprojekte, das im Zusammenhang mit Greifswalds jüngster Städtefreundschaft entstanden ist. Schüler des Humboldt-Gymnasiums in Greifswald produzierten 2020 ein Video zu Greifswalds Verbindungen zu Russland, während Schüler*innen des “Palastes der Kreativität” in Wyborg den Film “Wyborgs deutsche Vergangenheit” über deutsche Spuren in der karelischen Stadt drehten. Die jeweils 10-15 Schüler*innen, die in beiden Städten an diesem Projekt beteiligt waren, begaben sich gemeinsam mit ihren Lehrern auf Spurensuche in der Geschichte der jeweiligen Stadt. Erstmals aufgeführt wurde das Ergebnis Ende des letzten Jahres bei der Deutschen Woche in St. Petersburg.

Auf den Film “Wyborgs deutsche Vergangenheit” folgt ein Gruß der Folklore-Gruppe Veresk.

Musik aus Wyborg: Folklore-Ensemble Veresk

Aus dem russischen Wyborg kommt das Folklore-Ensemble Veresk (dt. Heidekraut). Gesang, Musik und Choreographie formen ihre einzigartige Bühnenshow.

In den Konzerten werden russische Volkslieder lebendig. Der Gruppe gelingt es, künstlerisch gestaltete ländliche Szenen, Musik, geistlichen Gesang und ausgelassene Quadrillentänze zu kombinieren. So entsteht russische Folklore-Polyphonie – bis hin zum modernen Folk-Rock! Wo auch immer ein Konzert von Veresk stattfindet, ob in ihrer Heimatstadt Wyborg oder einer anderen Stadt auf der Welt, kann man eine Atmosphäre von Leichtigkeit, positiver Energie und Freude erleben!

Im Laufe der Jahre wurden viele thematische Konzertprogramme produziert. Veresk ist ständig auf der Suche nach Wegen, um das gesammelte Folklorematerial neu zu interpretieren, ohne dabei dessen originalen ethnographischen Stil zu verändern.

Das Folklore-Ensemble Veresk ist eine professionelle Gruppe, Gewinner einer Vielzahl internationaler Wettbewerbe und Teilnehmer zahlreicher Festivals. Neben Russischen Kulturtagen gehören dazu auch internationale Festivals in den USA, Frankreich, Norwegen, Kanada, Afrika, Spanien, Polen, der Schweiz sowie Schweden und Deutschland.

Hier geht’s zum digitalen Festivalprogramm im Mai 2021.