Kultur aus Finnland beim Nordischen Klang 2013

Mit zwei Ausstellungen, drei Konzerten, einem Kinofilm, einer Kurzfilmnacht in Anwesenheit von Regisseuren, einer Kinderbuchlesung sowie zwei wissenschaftlichen Vorträgen bietet der diesjährige Nordische Klang wieder ein reichhaltiges Programm mit Kultur aus Finnland.
Den Anfang macht die Ausstellung „Meri – Das Meer“ (ab 24.4.), die Werke von drei Bildkünstlern aus Greifswalds finnischer Partnerstadt Kotka sowohl in der Rathausgalerie als auch im Kulturzentrum St. Spiritus präsentiert. Während Olavi Heino in seinen Gemälden Hafenstimmungen festhält, ist der Grafiker Juho Karjaleinen von der Grazie der Schiffsformen fasziniert. Ganz anders wiederum der Fotograf Juha Metso: Seine Bildserie zum Klimawandel zeigt spektakuläre Schnee- und Eislandschaften, in denen die Menschen eingefroren sind.
Finnland im sonniger Jahreszeit zeigt dagegen der deutsche Spielfilm „Fenster zum Sommer“ (30.4.), der seine phantastische Liebesgeschichte in nordischem Ferienambiente und im trüben Berlin spielen lässt. In einer Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Tampere und dem Finnland-Institut in Deutschland kommen die beiden jungen Regisseure Anna Sofia Nylund und Tommi Seitajoki nach Greifswald (12.3.) Sie gehören zur schwedischsprechenden Bevölkerungsgruppe – einer Minorität, deren kulturelle Differenz sich in den Kurzfilmen der beiden Filmschaffenden widerspiegelt.
Auch in wissenschaftlichen Vorträgen geht es um Minderheiten in Finnland. Im Rahmen des vom Nordischen Rat und dem Krupp-Kolleg unterstütztem Informationsforum über Minoritäten in Nordeuropa (10.5.) spricht Päivi Majaniemi von der Finnischen Liga für Menschenrechte über die Situation der Roma und die Fennistin Fanny Krüger erörtert antisemitische Tendenzen im Großfürstentum Finnland 1858-1918.
Im Zentrum des Nordischen Klangs steht die Musik. Vilma Timonen spielt die zitherartige Kantele, die man in Finnland zum Nationalsymbol erhoben hat. Mit ihrem Quartett (6.5.) hat die Musikerin die Spielmöglichkeiten dieses Saiteninstrumentes neu überdacht und für die Weltmusik fruchtbar gemacht. Mit Mariska und ihrer Band Pahat Sudet („Die bösen Wölfe“; 8.5.) kommt ein großer Star der finnischen Popmusik zum Festival. Ihr in Deutschland wenig bekanntes Genre Iskelmä verbindet melancholische, melodische Songs mit Rockelementen, jazzy Vocals und Popappeal. Ebenso wie Mariska sind auch der klassische Pianist Esa Ylönen und der Bandoneonist und Sänger Mikko Hellenius leidenschaftliche Tangointerpreten (10.5.). Neben dem finnischen Tango wird in ihrem Konzert auch argentinischer erklingen. Im ersten Teil des Abends stellt Esa Ylönen Klavierwerke des in Paris geschulten Komponisten Uuno Klami (1900-1961) vor.
Auch an die kleinen Festivalbesucher ist gedacht. Die Ausstellung „Alltäglich fantastisch – Kindergeschichten aus Finnland“ (ab 29.4.) in der Stadtbibliothek will Kinder und ihre Eltern mit witzigen Illustrationen, Informationen zur finnischen Kinderbelletristik und einer Schmökerecke zum Bücherlesen inspirieren. Passend zur Ausstellung liest die Kinderbuchautorin Tiina Nopola (8.5.) aus ihrem Mädchenfußballabenteuer „Siiri schießt ein Tor“, das Greifswalder Fennistikstudierende in einem Workshop übersetzt haben.