Filmvorführung mit der Regisseurin Annie Seitz.
Montag, 9.5., 20:00, Krupp Kolleg, Eintritt frei
Sermiligaaq, ein Dorf an der abgelegenen Ostküste Grönlands. Die Menschen leben von der Jagd, dem Fischfang oder der Lohnarbeit für eine der Institutionen der Gemeinde. Dieser Film nimmt sich Zeit für einen genauen Blick auf das tägliche Leben der Inuit, das sich innerhalb weniger Generationen vom Erdhaus zur Moderne mit Helikoptern, Fernsehanschluss und Alkohol gewandelt hat. Er lässt uns Ostgrönland heute erfahren, das Dorf im Sommer und Winter, die Familie zwischen Robbenjagd und Computerspielen. In klaren und poetischen Bildern zeigt er das Normale in einer außergewöhnlichen Welt, beobachtet die kleinen Szenen, die Gesichter und Gesten, die sich zu einem fremden und doch seltsam vertrauten Portrait zusammenfügen.
Der 2008 entstandene, 63-minütige Film entstand in enger Zusammenarbeit mit Sophie Elixhauser, die ein Jahr in dem Dorf für ihre Doktorarbeit in der Ethnologie forschte. Sermiligaaq 65°54’N, 36°22’W lief auf zahlreichen Festivals und gewann 2009 den Wiley-Blackwell Student Film Prize (RAI Filmfestival, UK).
Regisseurin Annie Seitz, die über den Film sprechen wird, studierte an der Filmakademie Ludwigsburg. Weitere Dokumentarfilme von ihr sind Vatertage (2012) über Vollzeitväter, die sich ganztägig um ihre Kinder kümmern, und Steppenlauf (2014), der von mongolischen Skilangläufern erzählt, die in der Steppe für die Olympiade trainieren.