Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 3. Mai, 19:00, St. Spiritus
Eintritt frei!
Menschen und Bäume
In den Arbeiten von Edvardas Racevičius kommen Renaissance und Barock aus dem Wald. Und das ist nicht ungewöhnlich in der litauischen Kultur, in der die Beziehung zwischen Mensch und Baum geradezu archetypisch wirkt. Der Wald ist der Raum für sakrale Erlebnisse, der Baum ist die vertikale Achse der Welt. Im alten Glauben der baltischen Stämme inkarnierten sich die Seelen in Bäumen.
Edvardas Racevičius (geb. 1974 in Klaipėda) findet diese Seelen in den Bäumen, und die sind ganz erstaunt, dass sie von ihm ins Tageslicht gezogen werden. Als ob sie gar nicht hier sein sollten. Als würden sie ertappt werden. Die Authentizität dieser alten, groben Figuren ist nicht geringer als die der Originale, auf die sie sich beziehen, ja, in ihrer Interpretation erscheinen sie sogar noch archaischer. „Der moderne Litauer mag zwar mit dem iPod in den Ohren umhergehen, seine Beine sind aber immer noch hölzerne Klötze“, sagt der Künstler.
Zur Einführung spricht Brigitte Schöpf, Leiterin des Kulturzentrums St. Spiritus.
Musikalische Umrahmung: Uwe Roßner (Gitarre)
Eine Ausstellung des Kulturzentrums St. Spiritus