Donnerstag, 15.5., 21:00, Pommersches Landesmuseum, Eintritt: 3,50 €
Kongeniale Verfilmung der Novelle von Heinrich von Kleist in der Bildsprache eines alteuropäischen Western mit Mads Mikkelsen in der Titelrolle: Michael Kohlhaas, „einer der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“, kämpft für Recht und Gerechtigkeit.
Pferdehändler Kohlhaas ist auf den Weg zum Markt, wo er zwei Pferde verkaufen möchte – eine Routineangelegenheit. Doch zu seiner Überraschung wird er am Überqueren einer Grenze gehindert. Der neue Grundherr (Bruno Ganz) verlangt Geld und einen Pass. Weil Kohlhaas nicht sofort zahlen kann, lässt er zwei Rappen als Pfand zurück. Als er sein Eigentum auslösen möchte, sind die Tiere von Feldarbeit erschöpft und nicht mehr verkäuflich. Der Kaufmann klagt gegen den Baron: erfolglos. Kohlhaas´ Frau möchte am Hof eine Revision des Prozesses durchsetzen, doch die Schlosswache lässt sie nicht durch und verletzt die junge Frau schwer. Voller Zorn ruft Kohlhaas seine Gefolgsleute zu den Waffen und erstürmt die Burg des Barons. Schnell wird aus dem Rachefeldzug ein regelrechter Krieg der Bauern gegen die Herrschenden, und der Adel zittert vor dem Volkszorn.
Heinrich von Kleist schrieb seine Novelle im Jahr 1810, doch die Handlung ist zeitlos und universell. Sie erzählt vom Widerstand gegen Willkür und dem Kampf des Individuums gegen die Obrigkeit und schlägt furios den Bogen zum Kampf oppositioneller Bewegungen in der Gegenwart. Der Regisseur Arnaud de Pallières verlegte die Handlung aus Deutschland in die französischen Cévennen und fand dort majestätische, western-ähnliche Bilder einer schwer zu bändigenden Natur.
Eine Veranstaltung des Pommerschen Landesmuseums