Nordoststreifen: Deutschstunde

Im Rahmen der Filmreihe „nordoststreifen“ wäre heute Abend der Film „Deutschstunde“ im Pommerschen Landesmuseum gelaufen. Ausgewählte deutsche, skandinavische und osteuropäische Filme werden bereits seit vielen Jahren in den Räumen des Museums gezeigt. Leider fällt die Veranstaltung dieses Jahr aus. Im folgenden Beitrag findet ihr einen Abriss der Handlung und alle Fakten zum Film auf einen Blick.

„Deutschstunde“ ist eine Neuverfilmung von Siegfried Lenz‘ gleichnamigem Roman, der 1968 erschienen ist. Das Filmdrama von Christian Schwochow feierte am 28. September 2019 auf dem Filmfest Hamburg Premiere und lief am 3. Oktober in den deutschen Kinos an.

Deutschland, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Siggi Jepsen befindet sind in einer Strafanstalt für schwer erziehbare Jugendliche und soll einen Aufsatz zum Thema „Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Doch sein Blatt bleibt unbeschrieben, da er keinen Anfang findet. Erst als er am darauffolgenden Tag zur Strafe in eine Zelle gesperrt wird, strömen die Erinnerungen an seine Kindheit während des Zweiten Weltkriegs auf ihn ein und er beginnt zu schreiben. Sein Vater, Ole Jepsen, arbeitet als Polizist und erhält damals den Auftrag, seinen Jugendfreund, den expressionistischen Maler Max Ludwig Nansen, ein Malverbot zu überbringen. Dieses wurde durch die Nationalsozialisten verhängt und Ole Jepsen versichert Nansen, dass er die Einhaltung des Verbots penibel überwachen wird. Dabei soll ihm Siggi, der damals elf Jahre alt war, zur Seite stehen und den Maler ausspionieren. Nansen widersetzt sich dem Malverbot und baut ebenfalls auf Siggis Hilfe, denn Nansen ist nicht nur ein Jugendfreund seines Vaters, sondern auch sein Patenonkel. Siggi gerät in einen Gewissenskonflikt, in dem er sich zwischen Anpassung und Widerstand entscheiden muss. Er schlägt sich auf die Seite des Malers und stellt sich somit gegen seinen eigenen Vater. Als die britische Armee eintrifft, wird Ole Jepsen verhaftet. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft nimmt er seinen Posten als Polizist wieder auf. Er will aber nicht wahrhaben, dass das Malverbot gegen Nansen aufgehoben ist und verbrennt alle Bilder. Siggi versucht, einige Bilder zu retten und entwendet sie. Diese Entscheidung führt jedoch dazu, dass er wegen Kunstdiebstahls in die Anstalt eingewiesen wird. Zurück in der Realität beendet Siggi seinen Aufsatz und wird entlassen.

Alle Fakten auf einen Blick

Genre: Drama
Produktionsjahr: 2019
Produktionsland: Deutschland
Schauspieler: u.a. mit Ulrich Noethen, Levi Eisenblätter, Tobias Moretti
Regie: Christian Schwochow
Themen: Malverbot im Dritten Reich, blinder Gehorsam und moralische Verantwortung
Länge: 125 Min.
FSK: ab 12 Jahre
Kinostart: 3. Oktober 2019

Text: Luise Helling