Song Circus: Upsweep-Whistle-Bloop / Transit – Contemporary Vocals

Song Circus

Unerklärliche Tiefseetöne und Neue Musik.
Dienstag, 10.5., 18:00, Marienkirche, 11/6€

Upsweep-Whistle-Bloop – das sind Namen von drei unerklärlichen Tiefsee-Geräuschen, die einst durch die Geräte der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zur Entdeckung von russischen U-Booten aufgedeckt wurden. Obwohl der Kalte Krieg endete, zeigten die Horchgeräte noch immer undefinierbare Klänge an, wobei unklar ist, ob sie von menschlichen Fahrzeugen oder von Naturphänomenen wie Eisbergen oder Walen stammen.
Das norwegisches Vokalensemble Song Circus suchte in dem von Stine Janvin Motland komponierten Projekt Upsweep–Whistle–Bloop die Zusammenarbeit mit der niederländischen Bildkünstlerin Jasmijn Visser. Diese nutzte den mehrdeutigen Charakter der Geräusche und kreierte ein visuelles Ökosystem in Form einer monumentalen Zeichnung. In der Tradition des Gesamtkunstwerkes, in dem neben den Visuals, dem Performen und Co-Komponieren des Ensembles sowie den Kostümen des Berliner Modedesigner-Duos Altinstark zusammenwirken, wird eine Balance zwischen den maschinenartigen, strukturellen Intervallen und organischen Bewegungen geschaffen, die miteinander verschmelzen, kollabieren und dann auch wieder zerstört werden.
Auch in diesem Werk erweitert Song Circus, die Vorstellung davon, was Musik sein kann. Die Gruppe singt kammermusikalische, zeitgenössische Kompositionen, nicht selten mit improvisierenden Facetten. Dabei meistern sie eine große Spannbreite an Vokaltechniken und Ausdrucksformen. Gegründet hat sich Song Circus Ende 2008 und setzt sich beim Greifswalder Auftritt zusammen aus den ausgebildeten Sängerinnen Liv Runesdatter, Eva Bjerga Haugen, Anita Kaasbøll, Stine Janvin Motland und Signe-Irene Stangborli Time.
Das Vokalquartett ist ständig auf der Suche nach Kooperationen mit Arrangeuren sowie kreativen Musikern. So wirkten die Sängerinnen bereits mit den Komponisten Trevor Wishart, Ruben Sverre Gjertsen, Ole Henrik Moe und David Moss zusammen. 2015 veröffentlichten die Künstlerinnen ihre Zusammenarbeit mit Gjertsen und Moe unter dem Titel „Anatomy of Sound“, das das Programm ihrer Werke von 2014 bis 2008 sowie neue Stücke enthält. In diesen Stücken erforschen die Künstlerinnen den Klang detailliert bis in die mikroskopisch kleine Zerlegung.
Neben Upsweep–Whistle–Bloop wird in Greifswald auch ein zweites Werk präsentiert wird. Das Stück Transit ist vom britischen Komponisten Cornelius Cardew inspiriert; der Text stammt vom jemenitisch-stämmigen Stadtschreiber in Stavanger, Mansur Rajih.