Vox Humana (N)

Vox Humana

Nordische Klänge vom Kammerchor aus Oslo.
Sonntag, 8.5., 16:00 17:00, Aula der Universität, 8/5€

Vox Humana ist die lateinische Bezeichnung für die menschliche Stimme und auch der Name eines Kammerchors an der Universität Oslo. Das Ensemble hat ein breites Spektrum in seinem Repertoire: von Klassik bis Populärmusik, von Renaissance bis zu zeitgenössischer Musik, sowie Folk und Improvisation.
Viele Konzertprojekte des Chores sind thematische Veranstaltungen, wie beispielsweise Musik kombiniert mit Shakespeare-Texten in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater oder einem TV-Nostalgie-Konzert mit Liedern aus dem norwegischen Kinderfernsehen.
Der Chor wählt gern ein Repertoire, das nicht oft zur Aufführung kommt, wie zum Beispiel die Nordische Premiere von Arvo Pärts „Stabat mater“ oder Alfred Schnittkes „Requiem“ für Chor und Orchester. Vox Humana arbeitet zusätzlich eng zusammen mit dem Komponisten Magnar Åm. Unter anderem hat der Chor Åms Oratorium „Ømhetens Tre“ (Baum der Zärtlichkeit) eingespielt und dazu das Musikvideo „Sanctus“ veröffentlicht. Das Video zu „Eg veit i himmerik ei borg“, ein Auszug aus der CD „Yuletide“, ist mit zwei Preisen ausgezeichnet worden. Abgesehen von den Konzerten in Norwegen hat der Chor in den letzten Jahren kleine Konzertreisen nach Estland, Italien, Spanien, Großbritannien, Polen, der Slowakei, Schweden und Jordanien unternommen. Und jetzt kommen sie zum ersten Mal zu uns nach Deutschland!
Anlässlich seiner Reise zum Nordischen Klang stellt sich der Chor die Frage: Gibt es so etwas wie einen unverkennbaren nordischen Sound? Wenn zeitgenössische norwegische Komponisten weit in die Kirchengeschichte zurückgehen und „O Crux“ vertonen; wenn sie italienische Dichtung oder Texte von Rainer Maria Rilke benutzen – wie klingt das? Vielleicht ist es ja sogar besonders einfach, das spezifisch nordische außerhalb Skandinaviens zu hören. Jeder Komponist hat seine Wurzeln und Quellen. Edvard Grieg wurde ein stilsicherer Europäer, als er in Leipzig studierte. Aber zu einem großen Komponisten wurde er erst, als er es wagte, auf die Klänge in Norwegens Tälern zu hören. Magnar Åm sagt, seine Musik sei geprägt davon, wie er als Kind am Küchenfenster saß und den Schnee draußen beim Fallen beobachtete. Weil ein Teil des Jahres so dunkel ist, spielt Licht immer wieder eine große Rolle in Skandinavien – auch in der Kunst. Vielleicht kann man ja Knut Nysteds „Immortal Bach“ so betrachten: Bach in skandinavischem Licht.
Mit diesem Programm präsentiert Vox Humana verschiedene Aspekte des Nordischen, gerade auch in seiner engen Verbundenheit mit dem Kontinentaleuropäischen, sowohl in Bezug auf klangliche und inhaltliche Inspiration.