
Unter dieser Bezeichnung ist er auch bekannt: Carl von Linné. Der am 23. 5. 1707 in Råshult/Südschweden geborene Linné begeisterte sich bereits als Kind für die Botanik. Diese Leidenschaft teilte er mit seinem Vater, Nils Ingmarsson Linnaeus, dem Gemeindepriester von Råshult. Dieser baute in seinem Garten die verschiedensten Pflanzen an und studierte sie.
In jungen Jahren wurde Carl von Linné der Hauslehrer Johan Telander zur Seite gestellt, bis er 1714 in die Schule von Växjö kam. In Växjö begeisterte er sich weiterhin für die Botanik und die Naturwissenschaften und besuchte in der Zeit von 1724-1727 das Gymnasium von Växjö. Das Ziel seiner Eltern, Nils und Christina Linnaeus war es eigentlich, dass er Pfarrer – wie sein Vater und dessen Vater – wurde. Auf Anraten eines Freundes, des Arztes Johan Stenson Rothman, stimmte der Vater zu, dass Carl ab August 1727 die Universität von Lund für ein Studium der Medizin und Naturwissenschaften besuchte. Hier unternahm er auf Rat seines Mentors Kilian Stobæus bereits kleinere Expeditionen zur Erforschung der Umwelt in der Umgebung von Lund.
Im Jahr 1728 wechselte Linné für seine weiteren Studien an die Universität Uppsala, die sein ganzes weiteres Leben ein wichtiger Ort seines Wirkens bleiben sollte. Hier begegnete er Olof Celsius, einem schwedischen Botaniker, dem Vater des Namensgebers für die Temperaturbezeichnung: Anders Celsius. Mit diesem freundete sich Linné an.
Seine erste große Forschungsreise trat Carl von Linné im Frühjahr des Jahres 1732 im Auftrag der Königlichen Societät für Wissenschaft nach Lappland an. Hier erforschte er die Flora und Fauna und Kultur der Bevölkerung Lapplands. Sein Reisetagebuch wurde erst nach dem Tod des Forschers im Jahre 1889 erstmalig unter dem Titel Iter Lapponicum in den Ungdomsskrifter (schwedisch: Jugendschriften) veröffentlicht.
Nach seiner Rückkehr aus Lappland erlangte er seinen Doktorgrad der Medizin an der Universität von Harderwijk und praktizierte einige Jahre als Arzt, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Währen seiner Lebzeiten unternahm Linné immer wieder verschiedene Forschungsreisen innerhalb von Schweden, aber auch ins Ausland wie z. B. nach England, Holland und Deutschland.
In den Jahren 1740/42 folgte er dem Ruf der Universität Uppsala an die Lehrstühle für Medizin und Botanik. In dieser Zeit widmet er sich auch der Erstellung seiner zahlreichen botanischen Schriften. Unter anderem auch der Florula Lapponica, in der er seine Beobachtungen seiner Lapplandreise verarbeitete. Während der 1760er Jahre wurde sein Systema naturae zum zwölften Male aufgelegt.
Mit Beginn der 1770er Jahre verschlechterte sich Linnés Gesundheitszustand laufend nach zwei Schlaganfällen in den Jahren 1774 und 1775. In deren Folge verstarb der Naturforscher Carl von Linné im Alter von 70 Jahren am 10. 1. 1778 in Uppsala.
(Text: Sebastian Brath)