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Ach, Caspar!

Wie sehen Künstler von heute Bilder von Caspar David Friedrich? Diese Frage stellt das Greifswalder Festival Nordischer Klang vier bekannten Schriftsteller*innen aus dem Ostseeraum: der dänischen Autorin Josefine Klougart, der schwedischen Dramatikerin und Regisseurin Paula Stenström Öhman, dem polnischen Lyriker, Prosaisten und Maler Jacek Dehnel sowie der deutschen Schriftstellerin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar sowie der dänisch-deutschen Künstlerin vega vi. Entstanden sind Szenen, mit denen sich die Autor*innen zu ihrem jeweiligen Lieblingsbild Friedrichs bekennen und in persönlichen Texten überraschende Verbindungen zwischen den alten Gemälden und unserer Zeit schaffen. Diese vollkommenen unterschiedlichen und unerwarteten Zugänge zur Bilderwelt Friedrichs belegen seine ungebrochene, vielfältige Wirkkraft. Musikalisch werden die Dialoge zwischen den erstmals vorgestellten Texten und den berühmten Landschaften Friedrichs durch elektronische Soundscapes von vega vi eingefangen. Ach, Caspar! feiert am 10. Mai 2024 Premiere beim Nordischen Klang in Greifswald.

Mitwirkende Autor*innen sind:

die Schriftstellerin, Schauspielerin und Theaterregisseurin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Als Schauspielerin arbeitete sie seit den siebziger Jahren mit den Regisseuren Benno Besson, Matthias Langhoff und Claus Peymann in Berlin, Paris und Bochum zusammen. Für ihr Romandebüt Das Leben ist eine Karawanserei erhielt sie 1991 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2004 wurde Özdamar mit dem Kleist-Preis, 2022 mit dem Büchner- und dem Schillerpreis geehrt. Zuletzt erschien ihr Roman Ein von Schatten begrenzter Raum.

die Dramatikerin und Regisseurin Paula Stenström Öhman (*1972). Sie ist künstlerische Leiterin der Stockholmer Theatertruppe Lumor (Theaterpreis des Schwedischen Theaterkritikerverbandes 2021). Ihre Theaterstücke waren zwischen 2015 und 2022 viermal in Folge zur Schwedischen Bühnenbiennale eingeladen. 2016 erhielt Öhman für ihre Arbeit an einer modernen realistischen Ästhetik den Preis der schwedischen Ibsen-Gesellschaft, 2019 das Kurt-Nylander-Stipendium, 2020 den Daniel-Sachs-Dramatikerpreis. Ihre Stücke People Respect Me Now und Ambulans wurden auch in Deutschland gezeigt.

der Lyriker, Prosaist, Übersetzer und Maler Jacek Dehnel (*1980). Mit dem Roman Lala erlangte er 2006 internationale Bekanntheit. Dieser erschien ebenso in deutscher Übersetzung wie Saturn. Schwarze Bilder der Familie Goya. 2005 wurde Dehnel mit dem Kościelski-Preis ausgezeichnet, für seinen Gedichtband Ekran kontrolny (Kontrollbildschirm) war er 2010 für den bedeutendsten polnischen Literaturpreis NIKE nominiert.

die Autorin Josefine Klougart (*1985). Sie veröffentlichte bisher fünf Romane, die in mehr als zehn Sprachen, darunter auch Deutsch, übersetzt wurden. Ihr Debüt Stigninger og fall (Aufstieg und Fall) wurde 2011 mit dem Danish Royal Prize for Culture ausgezeichnet und brachte ihr die erste von zwei Nominierungen für den Literaturpreis des Nordischen Rats ein. Auf Deutsch erschienen sind Einer von uns schläft und New Forest. Neben Romanen verfasst Klougart auch lyrische Werke und arbeitet häufig genreübergreifend mit anderen Künstler*innen zusammen.

die Musikerin vega vi (*1995). Die in Berlin lebende dänisch-deutsche Künstlerin erschafft Klangwelten zwischen Synth Pop und elektronischen Soundscapes. vega vi veröffentlichte 2022 ihre Debut-EP Love Letter, es folgten diverse Auftritte und Showcase Formate sowie Features im Kaltblut Magazin, Missy Magazin und Deutschlandfunk Kultur. Ihr neue EP AFLOAT erscheint im März 2024 und erzeugt Traumwelten von tiefem Blau und schillernder Melancholie.

Auf der Bühne:

die interdisziplinäre Künstlerin Freya van Husen (*1995). Sie setzt als Produzentin, Tontechnikerin, Songwriterin und Musikpsychologin in ganz unterschiedlichen Rollen künstlerische Visionen in immersive Klangwelten um. Die Mischung akustischer Instrumente und elektronisch transformierter Timbres, eingebettet in atmosphärische Texturen, schafft einen futuristischen Sound, der die Grenzen zwischen Natur und Technologie verwischen lässt. Mit dieser genreübergreifenden Produktionsästhetik schlägt Freya van Husen Brücken zwischen der Welt des Pop und experimenteller Musik.

die Schauspielerin Esther Agricola (*1989). Sie machte schon früh erste Bühnenerfahrungen am Trierer Stadttheater. 2013 absolvierte sie ihr Schauspielstudium an der renommierten Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und gastierte währenddessen bereits an der Schaubühne Berlin („Katzelmacher“, Regie: Ivan Panteleev) und am BAT („Kasimir und Karoline“, Regie: Korbinian Schmidt). Nach dem Studium wirkte sie als freie Schauspielerin in mehreren Fernseh- („SOKO Leipzig“, „Ein starkes Team“, „Notruf Hafenkante“) und Kinoproduktionen („Phillipp sucht sein O“, „Jesus Cries“) mit und spielte am Hans Otto Theater in Potsdam und am GRIPS Theater in Berlin. Von 2015 bis 2018 bereicherte sie das feste Ensemble des GRIPS Theaters, wo sie noch heute als Gast regelmäßig auf der Bühne steht. Daneben ist sie auch an der Komödie am Kurfürstendamm, dem Atze Musiktheater sowie als Filmschauspielerin in verschiedenen Produktionen zu sehen.

die Schauspielerin Saskia von Winterfeld (*1969). Sie studierte Schauspiel an der Schauspiel-Akademie Zürich. Es folgten Engagements in Wilhelmshaven, Tübingen, fünf Jahre am Stadttheater Lübeck. Sie spielte u. a. Desdemona in „Othello“, Elisabeth in „Glaube, Liebe, Hoffnung“ und Harper in „Angels in America“. Weiter stand sie beispielsweise bei verschiedenen Produktionen am Landestheater Linz, am Konzerttheater Bern, bei den Salzburger Festspielen oder am Staatstheater Braunschweig auf der Bühne. Darüber hinaus war sie in verschiedenen Fernsehproduktionen („SOKO Wismar“, „Ich bin Margot Friedländer“) zu sehen. Im Film „Mutterland“ (MOTHER´S LAND) spielte sie die Rolle der Martha. Der Film wurde mit dem Outstanding Achievement Award beim Berlin Flash Film Festival ausgezeichnet. Aktuell steht sie unter anderem am Globe in Berlin als Elizabeth in Schillers „Maria Stuart“ und als Gertrud in Shakespeares „Hamlet“ auf der Bühne.

Künstlerische Leitung: Clemens Räthel Dramaturgie: Bärbel Jaksch

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Auf dem Bild: Die Autor*innen von links oben nach rechts unten: Sevgi Emine Özdamar, Jacek Dehnel, Paula Stenström Öhman, Josefine Klougart

Bildnachweise: Marie-Amrei (wikimedia commons), Cezary Rucki, Martin Öhman, Sofie Amalie Klougart, vega vi