Wie der Norden auf die Karte kam – Geschichten aus einer arktischen Kartensammlung

Gerard Mercator (1613): Septentrionalium Terrarum descripio, © The Arctic University of Norway (Ausschnitt)

DO 11.5., 16:00, Hörsaal Rubenowstraße 3, Gastvortrag von Ian Peter Grohse und Andreas Klein, Eintritt frei

Die Universität Tromsø besitzt eine einzigartige Sammlung historischer Karten des hohen Nordens. In ihrem Vortrag beleuchten der Professor für die Geschichte des Mittelalters Ian Peter Grohse und der Forschungsbibliothekar Andreas Klein die Kartografie Nordeuropas und der Polarregion aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei widmen sie sich der Frage nach der Entwicklung des Wissens, das die Karten des 15. bis 18. Jahrhunderts über den bekannter werdenden Norden vermitteln.

Der Blick europäischer Gelehrter auf die vermeintlichen Leerstellen am Rande der zivilisierten Welt wurde erweitert durch neue Erkenntnisse, die mitunter mehr der Fantasie als eigener Erfahrung entstammten. Das Zentrum erdachte sich seine Peripherie. Frühneuzeitliche Kartografen beeinflussen unsere Sicht auf den Norden und die dort lebenden Menschen bis heute. Doch Kartografie kann auch Werkzeug indigener Selbstbestimmung sein, wie anhand einiger zeitgenössischer Beispiele gezeigt wird.